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RDC Kahl verspricht mehr Effizienz

21.05.2024

Als Teilprojektleiter im Bereich Prozesse begleitet Dirk Laurenat das Neubauprojekt RDC Kahl von Anfang an. Im Interview gibt er Einblicke in seine Aufgaben, teilt seine persönlichen Meilensteine im Projekt und berichtet, worauf er sich bei der Fertigstellung am meisten freut.

Herr Laurenat, wie kamen Sie zur Logistik und zu Linde Material Handling?

Durch meine Zeit bei der Bundeswehr bin ich mit der Logistik in Kontakt gekommen. Als Teil der Nachschub- und Transportkompanie war ich dort einige Jahre für die Versorgung der Kasernen zuständig und wurde zusätzlich zum Kaufmann ausgebildet. Nach 12 Jahren Bundeswehr führte mich mein Weg in die freie Wirtschaft, und ich hatte bei verschiedenen Unternehmen leitende Positionen inne. Vor meiner Zeit bei Linde MH sammelte ich beispielsweise Erfahrungen als Fuhrpark- und Kommissionierungsleiter, projektbegleitender Teamleiter oder Lagerleiter. Die Entscheidung für Linde MH ergab sich für mich neben dem spannenden Aufgabengebiet auch aus dem Standort heraus, da ich einen neuen Arbeitgeber in meiner Region suchte. Bis heute bin ich mit dieser Entscheidung sehr zufrieden. Als Teilprojektleiter im Bereich Prozesse bin ich seit 2020 mit dem Neubauprojekt RDC Kahl betreut. Dabei liegt mein Fokus auf der Entwicklung und Integration der neuen Lagerverwaltungssoftware sowie der Einrichtung der physischen Arbeitsplätze mit dem Ziel, die größtmögliche Effizienz herauszukitzeln.

Welche Rolle spielen die Lagerverwaltungssoftware und die physischen Arbeitsplätze für die Steigerung der Effizienz?

Jeder Arbeitsplatz muss so gestaltet werden, dass sich die Mitarbeitenden wohlfühlen und produktiv arbeiten können – sprich die optimale Gestaltung des Arbeitsplatzes in Verbindung mit effizient gestalteten Prozessen. Unser Fokus liegt zum anderen auch auf der Ergonomie. Höhenverstellbare Arbeitsplätze oder Hubplattformen für die Kommissionierung fördern die Gesundheit am Arbeitsplatz und erleichtern das Arbeiten. Hier spielt natürlich auch die Technik eine Rolle. Nur mit einer gut erarbeiteten Lagerverwaltungssoftware erreichen wir eine höhere Effizienz der Mitarbeitenden sowie eine optimale Leistungsfähigkeit der Anlage.

Was war Ihr persönliches Highlight in Verbindung mit dem Projekt?

Nach fast vier Jahren gibt es da natürlich einiges zu erzählen. Vor allem die reibungslose Realisierung der Lagerverwaltungssoftware bleibt für mich ein Highlight. Die Software zu entwickeln und einzuführen ist ein langwieriger Prozess, der in fünf sogenannte Realisierungspakete eingeteilt ist. Inzwischen haben wir den letzten Teilschritt erreicht. Bei jedem dieser Schritte mussten wir unsere theoretischen Überlegungen in der Praxis austesten. Wie läuft die Organisation an den Arbeitsplätzen ab? Wie steigern wir die Effizienz unserer Mitarbeitenden? Und wie können wir die Leistungsfähigkeit unserer Anlage voll ausschöpfen? Das alles sind Fragen, die wir am Ende der Integration beantworten müssen, daher arbeiten wir auch mit Rechenmodellen, um unsere Ergebnisse faktenbasiert abzugleichen. Das Ergebnis kann sich bereits jetzt sehen lassen. Als Beispiel ist hier die Multishuttlekommissionierung aufzuführen. Durch die Trennung der Pick- und Packvorgänge und direkte Vorgaben durch die Lagerverwaltungssoftware an die Mitarbeitenden können wir durch Multi-Order-Picking eine schnellere Auftragsabarbeitung erreichen. Das führt zu einem höheren Ergebnis pro Stunde und einer optimalen Erfüllung der Kundenaufträge.

Und nach dem fünften Realisierungspaket ist das Projekt abgeschlossen?

Noch nicht. Nach dem Abschluss der letzten Phase wird das System erstmal auf Herz und Nieren getestet. Über sechs Wochen folgen rein funktionale Tests, bei denen wir prüfen müssen, ob der Softwareentwickler nochmal nachjustieren muss. Im nächsten Schritt steht die Kopplung der Lagerverwaltungssoftware an die Anlage an. Zuletzt wird in einem Test von vier Wochen der komplette Materialfluss auf die Anlage gelegt. Erst nach diesen erfolgreichen Tests folgt die Inbetriebnahme. Daneben schulen wir unser Team in den neuen Prozessen, damit bis zum Go-live alles startklar ist.

Worauf freuen Sie sich am meisten im Hinblick auf das neue RDC?

Zu beobachten, wie die erdachten Prozesse und die Anlagentechnik ineinandergreifen und funktionieren, darauf freue ich mich besonders. Dann wird sich zeigen, ob wir unser Effizienzziel erreicht haben und letztendlich auch unsere Kundenzufriedenheit steigern. Aber selbst danach ist meine Arbeit noch nicht getan. Ich werde die Hochlaufphase, sowie die Bestandsumlagerung vom Altlager in das RDC Kahl mitbegleiten. Anschließend wird unsere Konzernschwester Dematic integriert und ihr Ersatzteilgeschäft über das RDC Kahl abwickeln. Daneben stehen für das Jahr 2026 Softwareoptimierungen der KION Group an. Es gibt also auch in Zukunft einiges zu tun.